Iris Berben: Der Erhalt des KUKI liegt mir sehr an Herzen

© Mathias Bothor/Deutsche Filmakademie e.V.

Berlin/Hanau/Schlüchtern: Bundesweit ruft die Zwangsschließung des Kulturkinos Kuki in der ehemaligen Synagoge in Schlüchtern weiter prominente Kritik hervor. Nachdem bereits Oscarpreisträger Volker Schlöndorff sowie Schauspielerin Senta Berger und Regisseur Michael Verhoeven öffentlich gegen die Schließung dieser „unverzichtbaren Kulturstätte“ in der ehemaligen Synagoge protestiert haben, leiht nun auch die Grande Dame des Deutschen Films und Präsidentin der Deutschen Filmakademie Iris Berben dem kleinen Kulturkino in der hessischen Provinz ihre prominente Stimme.

Hier der Brief der Schauspielerin an den KUKI Vorsitzenden Hanspeter Haeseler in vollem Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Haeseler,

nicht nur als Präsidentin der Deutschen Filmakademie sondern auch als
ambitionierte Kinogängerin, insbesondere der kleinen Kulturkinos, liegt mir
deren Erhalt sehr am Herzen.
Ich habe von der drohenden Schließung des KUKI Kinos erfahren und möchte hiermit
an die Verantwortlichen appellieren, Ihre möglichen Entscheidungen zu überdenken
und diese wichtige Instanz (der europäischen, deutschen und internationalen
Filmkunst) für die Region nicht zu schließen.

Der Trägerverein dieses kleinen engagierten Filmtheaters gibt ein hervorragendes
Beispiel, wie jungen Leuten ein Bewusstsein für ein Kino vermittelt wird, das
den Blick in die Welt und in die Geschichte offen hält, das für die
Verständigung der Kulturen wirbt und wiederkehrend die Auseinandersetzung mit
jüdischer Geschichte und dem Holocaust ermöglicht.

Ich habe einen Einblick bekommen, wie gerade die Menschen in Schlüchtern und
Umgebung für Ihr KUKI Kino kämpfen. Der Erfolg in den vergangenen zwei
Jahrzehnten zeigt: Das Publikum will dieses Kino und kommt aus der ganzen Region
dorthin.

Warum soll dieses einzigartige Filmkunst-Theater geschlossen sein? Warum soll
diese wichtige Instanz für die Region verloren gehen?

Sehr geehrter Besitzer der Synagoge, sehr geehrte Verantwortliche der Stadt
Schlüchtern, holen Sie das Kulturkino unter das Dach der ehemaligen Synagoge
zurück. Geben Sie dem Kinoverein insbesondere auch die Möglichkeit, sich mit
einer zweiten Leinwand wirtschaftlich für die Zukunft rüsten zu können. Diese
Substanz darf nicht zerschlagen werden. Für seine Zukunftssicherung stehen
öffentliche Gelder der Filmförderanstalt in Berlin und der Hessischen
Filmförderung in Wiesbaden bereit.

Es ist wunderbar, wenn die ehemalige Synagoge mit Leben erfüllt ist, das in die
Zukunft schaut, die Gegenwart kulturell gestaltet und damit auch die Erinnerung
wach hält. Ein derartiges Filmkunsttheater ist besonders, bereichert die Region
und bringt gerade auch junge Menschen zusammen. Das KUKI Kino schafft Kultur und
Niveau.

Setzen Sie sich dafür ein, diese besondere Kino-Kultur-Stätte mit magischer
Ausstrahlung zu erhalten.

Mit den besten Grüßen

IRIS BERBEN

Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.